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Fachgebärdenlexika …

Fachgebärdenlexikon: Psychologie

Das „Fachgebärdenlexikon Psychologie“ wurde im Rahmen eines zweijährigen Projekts vom Bundesarbeitsministerium gefördert. Für über 900 Begriffe aus sieben Grundlagenfächern der Psychologie wurden über 1200 Gebärden zum großen Teil erhoben, für knapp ein Drittel der Begriffe wurden neue Gebärden entwickelt.
Gedacht ist das Lexikon in erster Linie für gehörlose Studierende und DolmetscherInnen. Es bietet jedoch auch für all diejenigen, die in psychologischen Fragestellungen mit Gehörlosen zu tun haben, wertvolle Informationen und Anregungen.

Ähnlich wie bei seinem Vorläufer, dem „Fachgebärdenlexikon Computer” wird damit der Versuch unternommen, für eine wissenschaftliche Disziplin ein einheitliches gebärdensprachliches Fach-,Vokabular‘ einzuführen. Das „Fachgebärdenlexikon Psychologie“ ist als zweisprachiges Wörterbuch angelegt, wobei, bedingt durch die Vorgehensweise und die Kürze der Zeit, der lautsprachliche Anteil überwiegt und es eher als Übersetzungshilfe von deutscher Lautsprache in deutsche Gebärdensprache (DGS) zu benutzen ist als umgekehrt. Dennoch wurde der Versuch gemacht, den gebärdensprachlichen Anteil für den Benutzerkreis transparenter zu machen, zum einen durch die Verwendung von Symbolen, die neu entwickelte Gebärden von empirisch erhobenen Gebärden unterscheiden, zum anderen durch Anmerkungen zu grammatischer Verwendung, Dialektvarianten und Hinweisen zur Ausführung sowie durch den Verweis auf formgleiche und formähnliche Gebärden.

Die Begriffsliste wurde von gehörlosen und hörenden Studierenden des Faches Psychologie an der Universität Hamburg erstellt, wobei Anregungen aus der Gehörlosenpädagogik und der psychologischen und psychotherapeutischen Arbeit mit gehörlosen Personen berücksichtigt wurden. Dabei wurde die einführende oder Standardliteratur unterschiedlicher Fachgebiete. Die ausgewählten Begriffe sollen ein Basisvokabular darstellen, das für ein Psychologiestudium unerläßlich ist. In der Auswahl sollte sich die Studienpraxis widerspiegeln. Systematische Gesichtspunkte konnten nur sehr begrenzt, allein schon bedingt durch die vorgegebene Obergrenze von maximal 1000 Begriffen, berücksichtigt werden.

Die im „Fachgebärdenlexikon Psychologie“ dargestellten Gebärden sind als mögliche Entsprechungen oder Übersetzungen der lautsprachlichen Fachbegriffe zu verstehen. Sie wurden in Abhängigkeit von den lautsprachlichen Begriffen oder Texten erhoben oder entwickelt, was sich zum Teil in ihrer Form niederschlägt. Die vorgenommene Unterscheidung zwischen neuen, belegten und bekannten Gebärden soll es vor allem dem/der gebärdensprachkompetenten BenutzerIn ermöglichen, selbst über Wert oder Unwert des Lexikons zu entscheiden. Die gezeigten Gebärden, vor allem die neu entwickelten, sind als Hilfestellung und Anregung gedacht und sollten nicht unkritisch als verbindliche Norm aufgefaßt werden. Ebenso sollte das Fachgebärdenlexikon Psychologie“ nicht als Argument benutzt werden für die These, daß es in der DGS, wie in der deutschen Lautsprache, ein ausdifferenziertes Fach-,Vokabular‘ geben muß, um fachspezifische Inhalte auszudrücken. Gerade die empirische Erhebung hat gezeigt, daß dafür genügend produktive Mittel zur Verfügung stehen.

Arbeitsgruppe Fachgebärdenlexika am Zentrum für Deutsche Gebärdensprache: Fachgebärdenlexikon: Psychologie, 2 Bde., insg. 1085 Seiten, gebunden, Signum 1996, ISBN 978-3-927731-31-8, EUR 50,10.

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